Fair Fashion Beginners Guide - Was ist Fair Fashion und wie finde ich fair produzierte Mode und Accessoires

Fair Fashion Beginners Guide - Was ist fair fashion und wie finde ich Mode und Accessoires-Labels die fair produzieren?

Was ist nachhaltige Mode?


Die Mode- und Textilwirtschaft zählt zu den größten Industrien in der Welt. Hinter dem Glamour wunderschöner Hochglanzbilder in Magazinen und internationaler Modewochen verbirgt sich jedoch die Realität der globalen Modebranche - Menschen, die unter katastrophalen Arbeitsbedingungen arbeiten, durch Löhne weit unter dem Existenzminimum in bitterer Armut leben und ums Überleben kämpfen. Die Produktion dieser ”Fast Fashion” wird vor allem von Frauen in asiatischen und osteuropäischen ausgeübt, welche unter der Ausbeutung am meisten leiden. Neben dieser sozialen Ungerechtigkeit, leidet auch die Umwelt mit verdreckter Luft, vergifteten Gewässern und hohen CO2-Emissionen unter den Auswüchsen der Modeproduktion. Um dieses System nicht weiter zu unterstützen, bilden sich immer mehr Fair Fashion-Unternehmen auf dem Mode-Markt. Doch was ist nachhaltige Mode eigentlich genau und wann sind Mode und Accessoires fair produziert?

Fair Fashion. Ethische Mode. Sustainable Fashion. Grüne Mode. Eco Fashion. Dies sind alles Begriffe, die die meisten Verbraucher schon einmal gehört haben. All diese Begriffe beschreiben Kleidung und Accessoires, bei deren Herstellung Menschen sowie unseren Planeten so gut wie möglich geschützt und ökologische und soziale Standards erfüllt werden. Das Ziel von einer nachhaltigen Modeproduktion ist ein System, das ethisch und ökologisch korrekt Kleidung produziert, ohne einen negativen Fußabdruck zu hinterlassen. Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde teilweise überstrapaziert und für Marketingzwecke genutzt, wenn im Grunde gar kein nachhaltiges Produkt beworben wurde.

Im Allgemeinen beschreibt der Begriff der Nachhaltigkeit den gesamten Prozess der Wertschöpfungskette, vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Es gibt dabei verschiedene Ansätze, um Mode und Accessoires und deren Herstellungsprozess nachhaltiger zu gestalten. Ob ressourcenschonende Verfahren durch einen niedrigeren Wasser- und Energieverbrauch, der Einsatz von erneuerbaren Energien, die Verwendung von bereits recycelten, veganen oder umweltfreundlichen biologischen Materialien oder die regionale Produktion - jedes nachhaltige Modeunternehmen findet seine eigene Ausrichtung in diesem Produktionsprozess. Neben ökologischen Aspekten sind faire und soziale Arbeitsbedingungen ein weiterer zentraler Punkt in der Modeproduktion aller nachhaltigen Brands.

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Wenn etwas als Fair Fashion und nachhaltig gekennzeichnet ist, bedeutet dies, dass Mitarbeiter und Produzenten einen fairen Preis für das Produkt oder ihre geleistete Arbeit erhalten. Dies ist sehr wichtig, da bei konventioneller Mode der Einkaufspreis oder die Gehälter in den Produktionsländern oftmals sehr gering gehalten werden. So gering, dass die Menschen kaum davon leben und unter ärmlichen Bedingungen arbeiten müssen. Bei der Herstellung von Fair Fashion wird geprüft, ob die Arbeitsbedingungen sicher sind, angemessene Arbeitszeiten eingehalten werden, dass keine Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung stattfindet. Es wird auch darauf geachtet, dass die Arbeitnehmer sozial abgesichert sind und das Recht haben, eine Gewerkschaft zu gründen. Darüber hinaus kommt es häufig vor, dass nachhaltig ausgerichtete Unternehmen längere Verträge mit den Herstellern abschließen, um Kurzzeitverträge bei den Arbeitern zu vermeiden. All die Punkte klingen für uns offensichtlich, aber leider stellen diese sozialen Aspekte in vielen Teilen der Welt immer noch die Ausnahme dar.

Neben der Verpflichtung von Unternehmen zu ethisch korrekten und umweltfreundlichen Produktionsbedingungen, bringt der Fair Fashion-Ansatz für Verbraucher die Aufgabe, über den eigenen Konsum nachzudenken und sich über die konventionelle Modeproduktion und Philosophien zu informieren. Denn die Entscheidungen der Verbraucher wirken sich direkt auf diejenigen aus, die in den Lieferketten der Mode arbeiten. Dabei kann das eigene Kaufverhalten hinterfragt werden und ein gewissenhaftes Konsumieren von Mode und Accessoires ein Ansatzpunkt sein.

Was ist beim Kauf von fairer Mode und Accessoires zu beachten?


Achte auf Qualität: Fast Fashion ist von minderer Qualität und darauf ausgerichtet, nicht länger als eine Saison zu halten, während Fair Fashion auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Auch wenn der Kaufpreis im Vergleich zu Fast Fashion zunächst höher erscheint, schneidet nachhaltige Kleidung bei längerer Nutzung preislich besser ab, da du die Kleidungsstücke mit einer höheren Qualität langfristig tragen kannst und damit gleichzeitig auch Ressourcen und die Umwelt schonst. Folgende Fragen kannst du dir während des Einkaufes stellen: Wie fühlt sich das Material an, wie sehen die Nähte aus? Riecht die Kleidung unangenehm? Wie lange hielten andere Kleidungsstücke vom gleichen Hersteller?

Konsumiere weniger: Indem wir unseren Gesamtkonsum und unsere Impulskäufe reduzieren, können wir in hochwertige, stilvolle Stücke investieren, die noch viele Jahre bestehen werden. Folgende Fragen kannst du dir während des Einkaufes stellen: Brauche ich dieses Stück wirklich? Ist es gut mit meinen anderen Kleidungsstücken kombinierbar?

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Trage Kleidung und Accessoires länger: Auch wenn Mode nachhaltig produziert ist, lohnt sich der Kauf seitens des Nachhaltigkeitsaspekts nur, wenn du die Mode und Accessoires auch trägst und einen Nutzen davon hast. Folgende Fragen kannst du dir während des Einkaufes stellen: Werde ich dieses Stück wirklich in dem Maße tragen, damit sich die Produktion gelohnt hat? Ist es wirklich mein Stil (und nicht nur der aktuelle Trend)?

Achte auf Siegel und Zertifikate: Mit deinem Konsumverhalten stimmst du automatisch ab, welches Unternehmen und welche Produktionsbedingungen du unterstützt. Wenn du Kleidung und Accessoires von Firmen kaufst, die mit Siegeln für eine sozial faire und umweltgerechte Wertschöpfungskette zertifiziert sind, unterstützt du damit faire Löhne, saubere Umweltpraktiken und eine transparente Produktion in der Modeindustrie. Wenn wir unser Geld für nachhaltigere Kleidung ausgeben, verringern wir automatisch den Umsatz von Unternehmen, die den Kreislauf von Ausbeutung und Umweltverschmutzung Ausbeutung aufrechterhalten.

Welche Siegel und Zertifikate für nachhaltige Mode sind verbreitet und was sagen diese aus?


Es ist nicht immer ganz einfach, Fair Fashion zu erkennen. Im Geschäft und beim Shoppen in Online-Shops können Zertifikate und Siegel dabei helfen, nachhaltige Kleidung und Accessoires von Greenwashing voneinander zu unterscheiden. Zertifikate und Siegel sorgen für mehr Transparenz über die internationalen Produktions- und Arbeitsbedingungen von Modeunternehmen und die damit verbunden sozialen und ökologischen Standards.

Der Fairtrade Certified Cotton Standard unterstützt bessere Arbeitsbedingungen beim Baumwollanbau ist speziell auf die Rohstoffproduktion fokussiert. Das Fairtrade Siegel ist nicht nur auf die Kleidung beschränkt. Das Zertifikat beinhaltet ökologische Standards wie 100 % biologische Naturfasern und den Bann von gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen, um die gesundheitlichen Risiken der Kleinbauern durch den Baumwollanbau zu reduzieren. Auf der Ebene der sozialen Standards des Fairtrade Siegel für Baumwolle befinden sich die Zahlung von existenzsichernden Preisen, das Verbot von Kinderarbeit und die Verbesserung der allgemeinen Arbeitsbedingungen. Die Prüfung für das Fairtrade Siegel erfolgt durch den unabhängigen Zertifizierer FLO-Cert.

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Mit dem Siegel der Fair Wear Foundation verpflichten sich die Mitgliedsunternehmen schrittweise die Weiterverarbeitung der Textilien zu verbessern und existenzsichernde Löhne. Bei Mitgliedsfirmen der Foundation werden jedes Jahr ein Performance Audit durchgeführt und die Unternehmen berichten zudem jährlich über die erreichten Schritte und Ziele. Die Transparenz wird durch die Prüfung durch einen unabhängigen Zertifizierer durch einen Social Audit und die Fair Wear Foundation gesichert.

Bei Modefirmen ist auch der Global Organic Textile Standard, GOTS, weit verbreitet. Dieser Standard ist das führende und wichtigste Umweltzertifikat auf der Welt. Das Siegel fokussiert sich auf die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards in der Modeproduktion. Dabei wird die gesamte Verarbeitung geprüft, jedoch nicht die Rohstoffproduktion. Für die Einhaltung des ökologischen Standards müssen 95 % Naturfasern im Produkt sein und gesundheits- und umweltschädliche Stoffe sind verboten. Auch hier erfolgt die Prüfung durch einen Social Audit von einem unabhängigen Zertifizierer.

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Auf dem deutschen Modemarkt ist das Naturtextil Best Siegel bekannt, welches die gesamte Produktionskette prüft. Dies beinhaltet unter anderem 100 % Naturfasern, das Verbot von gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen und die Einhaltung von existenzsichernden Löhnen. Die Einhaltung der ökologischen und sozialen Standards wird durch Audits von einem unabhängigen Zertifizierer geprüft.

SA8000 ist ein internationaler sozialer Standard, der Unternehmen dazu ermutigt, sozialverträgliche Praktiken am Arbeitsplatz zu entwickeln, aufrechtzuerhalten und anzuwenden, mit dem langfristigen Ziel die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern. Das Zertifikat ist weiterverbreitet und wird in vielen verschiedenen Sektoren, unter anderem der Modeindustrie, angewendet. Die Prüfung erfolgt durch einen unabhängigen Zertifizierer durch einen Social Audit.

Auch in der Wertschöpfungskette für unsere Clockwood Uhren und Armbänder wird auf die Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards geachtet, indem unsere Lieferanten Nachhaltigkeitssiegel wie den SA8000 besitzen und regelmäßige Audits durchführen lassen.

Was sind die bekanntesten Fair Fashion-Marken und Online Shops in Deutschland?


Neben der steigenden Anzahl von Fair Fashion-Geschäften in Deutschland, öffnen auch immer mehr deutsche Fair Fashion-Online Shops. Zu den bekanntesten zählen: Avocadostore, Glore, Grundstoff, Greenality, homage store, Jojeco, Loveco, Mit Ecken und Kanten oder Zündstoff

Als nachhaltige Modemarken sind unter anderem Armed Angels, ehrlich Textil, Grüne Erde, Hessnatur, Jan ‘N June, Kings Of Indigo, Lanius, Matt & Nat, Mut Jeans, Nudie Jeans, PinqPonq, Veja oder Waschbär bei den Konsumenten in Deutschland bekannt.

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